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Komfortzone verlassen - Lernen Sie, Angst zu überwinden und mehr Mut zu haben

Irgendwann hielt Albert Einstein folgende Definition von Wahnsinn fest: «das Gleiche immer und immer wieder tun und ein anderes Ergebnis erwarten».

Und trotzdem verfallen viele dem Glauben, aus ihrem Hamsterrad ausbrechen zu können. Indem sie noch schneller rennen, noch mehr tun oder die berühmte Schippe obendrauf legen. Und alles hilft nichts, wenn sie nicht ihre Komfortzone verlassen.

Sie kennen vielleicht die Weisheit: Liebe es, ändere oder verlasse es. Es mag abgedroschen klingen oder wie typisches Zen-Geschwafel wirken, dass in einem Abreisskalender von 1987 steht. Doch leider stimmt es.

Egal was einen ärgert, belastet oder gar kostbare Lebenszeit auffrisst – am Ende bleiben genau drei Alternativen stehen.

Lernen Sie, die Sache oder Situation zu lieben, ziehen Sie weiter oder ändern Sie die Ursache – was in vielen Fällen sich selbst bedeutet. Das Verlassen der eigenen Komfortzone führt immer in eine Angstzone, eine Lernzone und eine Wachstumszone.

So oder so: Ihre Situation, Ihr Wohlbefinden, Ihre Ergebnisse ändern sich erst dann, wenn Sie Entscheidungen treffen. Das ist das eigentliche Geheimnis des Glücklichseins.

Das Gespräch ist kostenfrei und dauert 30 Minuten

Wie Sie glücklich werden und ins Handeln kommen

Boris Grundl hat das in seinem Buch Mach mich glücklich eindrücklich beschrieben. Wer glaubt, sein Glück werde ihm von jemand anderem beschert oder sich durch das immer gleiche Tun einstellen, fährt mit 180 Sachen in eine Sackgasse – und wird sein Glück niemals auf diese Weise finden.

Haben Sie sich schon mal gefragt, wieso viele Menschen ihre Komfortzone nicht verlassen? Wieso sie versuchen, immer mehr und immer schneller aus ihrer Überlastung oder Unzufriedenheit zu entfliehen?

Vor einigen Monaten hatten wir ein Sparring mit Susanne S., Geschäftsführerin eines mittleren Betriebes mit 70 Mitarbeitern. Sie schilderte ihren Alltag, der von unzähligen Arbeitsstunden geprägt war und kaum mehr Befriedigung und Erfolgserlebnisse mit sich brachte. Und trotzdem verharrte sie in der Komfortzone und schilderte Gründe dafür, wieso das okay sei.

Den zynischen Gedanken «Jeder ist seines Glückes Schmied» behielten wir selbstverständlich für uns. Unseren Kindern wird noch heute in der Schule eingetrichtert: Streng dich an, sonst wird es mit deinem beruflichen Erfolg nicht klappen, und du wirst dich nicht weiterentwickeln.

Schon früh wird uns also gesagt, dass wir unser Glück lediglich über Anstrengung erreichen. Wenn Eltern diesen gut gemeinten Rat ebenfalls weitergeben, befinden sich unsere Kleinsten von Kindesbeinen an in dieser Hamsterrad-Geschichte, die besagt:

Streng dich an oder du wirst es niemals zu etwas bringen.

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Unbewusst in einer Opferrolle

Dass diese einfache Gleichung jedoch nicht immer aufgeht, haben Studien und Untersuchungen auf der ganzen Welt längst bewiesen.

Laut Angaben von Statista.com bezeichnen sich nur ungefähr jeder 3. Schweizer und nur jeder 4. Deutsche als rundum glücklich. Auch im Ranking der Länder mit den glücklichsten Einwohnern haben es Deutschland mit Platz 17 und die Schweiz mit Platz 6 in den vergangenen Jahren nicht aufs Podest des Weltglückreports geschafft.

Und das, obwohl wir objektiv betrachtet in einem Paradies mit Sicherheit, Gesundheit, genügend Wasser und Nahrung, kaum Unwettern, Bildung für alle und so weiter und so fort leben und sich der Grossteil von uns tagtäglich anstrengt und ins Zeug legt.

Woran liegt das?

Psychologen gehen davon aus, dass eine selbstgewählte Opferrolle entscheidend dabei ist, ob wir glücklich werden und bleiben. Denn das Leben in der Opferrolle erscheint einfach und das Verlassen der Komfortzone immer schwer.

«Ich würde ja gerne etwas an der Situation ändern, aber heutzutage muss man froh sein, wenn man überhaupt Aufträge bekommt.»

«Ich hätte schon gerne mehr Zeit für meine Freunde, aber in dieser Position wird einem nichts geschenkt.»

So oder so ähnlich lauten die Ausflüchte, die uns von Sparring-Klienten geschildert werden. Mit der Hoffnung, dass sie auf Verständnis stossen. Stattdessen zeigen wir ihnen jeweils auf, dass genau diese Rolle als Opfer des äusseren Umstands sie davor bewahrt, wirklich etwas an der Situation zu ändern.

Die Liebe-ändere-oder-verlasse-es-Methode kann daran etwas ändern, indem Wege aufgezeigt werden, wie Sie aus einer unzufriedenen, verfahrenen Lebenssituation wieder herausfinden, ihre Opferrolle ablegen und ins Handeln kommen.

In der Theorie hört sich das Verlassen der Komfortzone einfach an. In der Praxis kosten Veränderungen von Routinen Anstrengung und Überwindung und funktionieren nur in kleinen Schritten. Jede der drei Entscheidungsmöglichkeiten bedeutet, sich aus der Komfortzone zu bewegen und dem Jammern Taten folgen zu lassen.

Raus aus der Komfortzone - Beginnen Sie, es zu lieben mit mehr Mut zu Neuem

Als wir Susanne S. damit konfrontierten, flüchtete sie in ihre Gedanken und führte sich wohl vor Augen, dass sie sich damit anfreunden sollte, die täglichen 12–14 Stunden in ihrem Büro zu lieben.

Die Methode und konkrete Veränderung starten mit Selbstreflexion. Es geht darum, die aktuelle Situation zu evaluieren: Ist sie wirklich so schlecht, wie Sie denken, oder nehmen Sie sie nur so wahr, weil Sie sich schon so sehr an die Opferrolle gewöhnt haben?

Folgende Fragen können dabei helfen, die Situation zu bewerten:

  • Welche positiven Seiten gibt es in der betreffenden Situation für mich?
  • Würde mir etwas fehlen, wenn ich die Situation ändern oder verlassen würde?
  • Hat die Situation negative Folgen für mich?

Etwas zu lieben, bedeutet aber auch, Dinge hinzunehmen, die Sie nicht ändern können. Also lernen Sie, diese zu schätzen – oder wenigstens die guten Seiten zu erkennen und anzunehmen.

Damit ändern Sie nicht per se die Situation, aber Ihre Einstellung dazu. Sie bewegen sich damit aus Ihrer Opferrolle heraus und beklagen nicht weiter Ihr Schicksal, sondern beginnen damit, es als angenehm wahrzunehmen.

Sollten Sie zu dem Ergebnis kommen, dass das Problem bei näherer Betrachtung gar nicht so schlimm ist, hat es sich allein durch Ihre neue Betrachtungsweise erledigt. Sie müssen nichts ändern und können die Situation annehmen und lieben, so wie sie ist.

Kommen Sie jedoch durch Ihre Antworten zu dem Schluss, dass Sie so langfristig nicht glücklich werden, bleibt Ihnen nur, die Komfortzone zu verlassen und nicht länger an der aktuellen Situation festzuhalten.

Verändern heisst, das Gefängnis der Komfortzone verlassen

Sie können keine Freude dafür aufbringen, die betreffende Situation zu lieben? Dann bleibt Ihnen der zweite Weg, den Sie gehen können: sie zu verändern!

Fragen Sie sich:
  • Was stört mich an der Situation?
  • Gibt es äußere Umstände, die sich ebenfalls ändern müssten?
  • Wie soll das Endergebnis aussehen?
  • Kann ich mich selbst verändern?
  • Wie könnte das aussehen?

Genau diesen Prozess haben wir mit Susanne S. während der Sparring-Sessions durchlaufen. Wie sie in einer E-Mail acht Wochen später mitteilte, hat dies dazu geführt, dass sich ihre Arbeitstage markant verkürzt haben. Zudem habe sich die veränderte Situation auch positiv auf ihre private Beziehung ausgewirkt.

Eine wesentliche Erkenntnis, die wir Susanne S. mitgeben konnten, ist, dass Menschen nicht über unerschöpfliche Energie verfügen. Die Qualität der Ergebnisse kann daher – gerade im kopflastigen Arbeitsumfeld – bereits nach wenigen Stunden stark nachlassen.

Unsere Erfahrung zeigt, dass bereits nach 4-6 Stunden konzentrierter Arbeit die Qualitätskurve stark zu sinken beginnt. Stellen Sie sich mal vor, welche Qualität Sie demnach in Ihrer 10., 11. oder sogar 13. Arbeitsstunde noch erreichen können.

Mit jeder Stunde verlängert sich die Bearbeitungszeit, und gleichzeitig reduziert sich die erreichte Qualität. Damit kann man festhalten: Was sie in der 11. oder 12. Stunde tun, hätten Sie morgens früh in aller Frische in einem Bruchteil der Zeit und mit höherer Qualität erledigt.

Solange Sie sich in Ihrem Hamsterrad drehen, sehen Sie das natürlich ganz anders und sind von Ihren Leistungen auch spät abends noch überzeugt. Ähnlich wie ein leicht alkoholisierter Autofahrer, der fest daran glaubt, dass seine Reaktionszeit nicht eingeschränkt, sondern vielleicht sogar besser als normal sei.

Zuletzt bleibt nur das Verlassen der Komfortzone

Einer Sache können Sie sicher sein: Jammern und Selbstmitleid helfen Ihnen nicht weiter. Und wenn Sie Ihre Situation auf Dauer belastet, schadet dies nicht nur Ihrer Gesundheit, sondern hält Ihre Lebensqualität auf tiefstem Level. Sie kommen schneller an Ihre eigenen Grenzen und fühlen sich dem Scheitern nahe. Dass Sie eines Tages bereuen werden, den Stress nicht zu reduzieren, haben wir bereits in einem früheren Artikel beschrieben.

Das beginnt in vielen Fällen mit Schlafstörungen – also unruhigem oder langfristig verkürztem Schlaf (unter sieben Stunden im Durchschnitt), kann aber auch zu einem veränderten Hormonhaushalt bis hin zu Essstörungen oder Burn-out führen.

Ob Sie bereit sind, Ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen und die derzeitige Situation zu verlassen, finden Sie vielleicht mit folgenden Fragen heraus:

  • Bin ich wirklich bereit dazu, meine Komfortzone zu verlassen?
  • Was muss ich dafür in Kauf nehmen?
  • Welche Risiken kommen auf mich zu, wenn ich die Situation verlasse?
  • Wann möchte ich aus der aktuellen Situation heraus?

Nun liegt es an Ihnen, Verantwortung für Ihr eigenes Glück zu übernehmen und eine der drei Optionen zu wählen. Wer Verantwortung übernimmt und offen für neue Erfahrungen ist, wird am Ende die Früchte ernten.